Ungleiche Bezahlung = hohe Altersarmut

Equal Pay Day: Ungleiche Bezahlung während einer Erwerbstätigkeit bedeutet auch ungleich niedrigere Frauenpensionen

An jedem Equal Pay Day müssen wir schmerzlich feststellen, dass sich seit dem Vorjahr kaum etwas bewegt hat. Auch im Jahr 2020 verdienen Frauen im Schnitt immer noch deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. Das ist Hinblick auf die höhere Altersarmut bei Frauen eine Katastrophe. Denn: Ungleiche Bezahlung während einer Erwerbstätigkeit bedeutet auch eine ungleich niedrigere Frauenpension.

Die Gründe für den Gender Pay Gap sind bekannt

Viele Faktoren, die für den Gender Pay Gap verantwortlich sind, kennen wir. Wir wissen beispielsweise, dass der Großteil der ungleichen Bezahlung auf die ungleiche Verteilung von Betreuungs- und Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen, und daraus resultierenden hohen Teilzeitquote oder langer Erwerbsunterbrechung von Frauen zurückzuführen ist. Dasselbe lässt sich natürlich auch auf die Pflege von Angehörigen und Älteren ummünzen, die zunehmend zum Thema werden. Hier müssen wir endlich aktiv werden. Und zwar nicht im Sinne von mehr Fürsorge, die Frauen weiterhin in die Empfänger_innenrolle drängt, sondern im Sinne der Selbstermächtigung. Frauen sollen selbstbestimmt ihr Leben gestalten können – in Freiheit und auch in ökonomischer Unabhängigkeit.

Bekannte Lösungen für bekannte Ursachen

Wir brauchen endlich gleichberechtigte, individuelle Karenzansprüche. Wenn sich Paare bzw. Väter und Mütter bis zu 18 Monate lang die Karenzzeiten selbst ausmachen können und auch beide Partner_innen die Möglichkeit haben, sich jeweils für die für sie passende Kindergeldvariante zu entscheiden, dann schaffen wir mehr Entscheidungsfreiheit, mehr Flexibilität und begegnen der Angst vor dem Einkommensverlust. Das ist progressive Frauen- und Familienpolitik! Außerdem muss es einen Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz für jedes Kind ab dem ersten Geburtstag geben. Und auch im Pensionsbereich muss einiges passieren – etwa eine Anhebung des tatsächlichen Frauenpensionsalters an das gesetzliche sowie das automatische Pensionssplitting. Leider verhängen alte Zöpfe den Blick der Regierung auf moderne Politik.

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