Zwei Euro weniger, sonst bleibt alles beim Alten.
Jede Frau muss selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben leben und wie viel sie arbeiten will. Der Staat muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen.
Jedes Jahr gibt es von den jeweiligen Regierungen anlässlich des Frauentages am 8. März vollmundigste Lippenbekenntnisse. Doch an echten Verbesserungen gearbeitet wird den Rest des Jahres dann nicht. Die Pandemie hat zur Rückkehr alter Rollenbilder geführt. Es waren vor allem Frauen, die die Mehrbelastung von Homeschooling, Hausarbeit und Kinderbetreuung während der Lockdowns zu tragen hatten. Dieser Rückfall in alte Muster darf sich keinesfalls verfestigen. Wir müssen jetzt Frauen ihre Wahlfreiheit zurückgeben. Jede Frau soll selbst entscheiden können, wie sie ihr Leben leben und wie viel sie arbeiten will. Der Staat muss dafür die Rahmenbedingungen schaffen.
Jede zweite Frau in Österreich arbeitet Teilzeit. Manche tun das aus freien Stücken – viele aber, weil sie keine andere Wahl haben. Der Kindergarten sperrt zu Mittag zu, die Betreuung am Nachmittag muss individuell organisiert werden, das Karenzmodell ist veraltet und zu starr, der Job ist oft nur in Teilzeit möglich. So haben Frauen keine Wahlfreiheit.
UNSERE FORDERUNGEN
Ich fordere echte Wahlfreiheit für Frauen. Damit nicht wieder ein Jahr verstreicht in dem keine Veränderung stattfindet, muss die Regierung jetzt endlich folgende Maßnahmen umsetzen:
- Bessere Betreuungsangebote: Garantierte Ganztagskinderbetreuung ab dem 1. Geburtstag: Beim Thema Kinderbetreuungsplätze für unter Dreijährige hinkt Österreich wegen der Blockade durch die ÖVP immer noch anderen EU-Staaten hinterher. Nur wenn flächendeckend ein kostenloser Betreuungsplatz für die Kinder zur Verfügung steht, können Frauen auch frei entscheiden, ob sie Vollzeit oder Teilzeit arbeiten wollen.
- Partnerschaftliche Aufteilung der Kinderbetreuung: Das österreichische Karenzmodell ist nach wie vor darauf ausgerichtet, dass hauptsächlich Frauen zu Hause bleiben. Im September 2022 haben fast 100.000 Frauen Kinderbetreuungsgeld bezogen – und nur 5085 Männer. Für eine echte Gleichstellung ist es überfällig, dass es für Arbeitgeber normal werden muss, dass Männer genauso wie Frauen Karenzzeiten in Anspruch nehmen. Ein individueller Anspruch auf Karenz für jeden Elternteil für maximal 18 Monate wäre außerdem eine Möglichkeit, Frauen aus der Teilzeitarbeit zu holen und vor Altersarmut zu bewahren.
- Finanzielle Wertschätzung: Teilzeitarbeit schafft kein existenzsicherndes Einkommen und sorgt für geringere Pensionsansprüche. Daher braucht es nicht nur eine bessere Vereinbarkeit von Karriere und Familie. Es muss sich jeder Beitrag auch lohnen. Deshalb fordern wir ein verpflichtendes Pensionssplitting, damit die Pensionszeiten fair und automatisch zwischen den Partnern aufgeteilt werden.
Ich setze mich dafür ein, dass in Österreich der Aufstieg wieder ein ehrliches Versprechen ist und sich jede und jeder aus eigener Kraft etwas aufbauen kann. Dafür müssen wir eine echte Wahlfreiheit schaffen, damit jede Frau in Österreich sagen kann: “Mein Leben, meine Entscheidung”!